13. November 2016

wenn das Liebe ist...






mei, wo fang ich nur an? sieht so aus, als wäre auch das Bloggen keine wirkliche Freude mehr. gerad mal einen Eintrag, im Monat. es ist auch nicht so, dass ich das Schreiben an sich nicht mag; oder den sozialen Medien gänzlich den Rücken kehren mag. wobei, ein bisschen weniger von allem, wäre schon nicht verkehrt...

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wenn ich nicht gerad zum Arzt muss - inzwischen nur noch einmal die Woche, statt wie bisher zweimal - dann sieht mein Tag, ohne eben jene Medien, ziemlich leer und fad aus. mittlerweile, kann ich kaum - bis gar nicht mehr - darauf verzichten, entweder Smartphone, oder Tablet in die Hand zu nehmen und im Netz zu sein. das ist mir tatsächlich [endlich] selbst aufgefallen, dass mein Tag, im Grunde [fast] nur noch, daraus besteht. man kann es nennen, wie man will: Ablenkung. Verdrängen. Beschäftigung. Prokrastination. oder: Warten. warten, auf 'bessere Zeiten'. bessere Verfassung. Mut. Einsicht. Antrieb. Stärke. Motivation. Liebe... worauf auch immer. ich, für meinen Teil, das kann ich nun, aus meiner Introspektion sagen, nutze das Ganze, um nicht völlig den Verstand zu verlieren. genau so, ist es.

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wenn ich nicht, rein informativ, der Recherche wegen also, etwas im Netz aufrufe, geht es meist darum, mich unterhalten zu lassen; mich 'berieseln' zu lassen, quasi. weil 'es', meist noch so schlimm ist, so schwer auszuhalten ist - und, es so verdammt wenig gibt, was ich dem entgegen zu setzen habe - sitze [oder stehe] ich nur dar und guck mir Videos, Bilder, Blogs, oder was auch immer an... nur nicht, 'nachdenken müssen'. nur nicht, 'den Schmerz fühlen'. jedenfalls nicht permanent.

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da denke ich, ich bin bereits 'einige [große] Schritte' weiter, bis ich merke, es holt mich ja doch wieder ein, irgendwann. immer wieder. und wie. natürlich, bin ich 'weiter', als noch vor einem Jahr. es quält nicht mehr ganz so hart, nicht mehr mit voller Wucht, glaube ich. dennoch: tut es ganz klar weh. sehr, weh. wenn es denn dann, ganz plötzlich, 'viel zu viel' ist und es aus mir heraus bricht; ich weine und weine und schreie manchmal auch, so sehr schmerzt es. das, was mich jedes Mal wieder 'zurückkommen' lässt, in die Realität, bzw., wieder  zum 'Normalzustand',  ist die Tatsache, dass es eben nicht erst, gestern passiert ist; sondern, eine gewissse Zeit zurück liegt. ein Jahr genau, um genau zu sein. sonst, nichts. einzig, die Zeit. mehr nicht. einzig das tröstet, dass ich es 'geschafft' habe. da durch, mitten hindurch. anders geht's nicht.

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irgendwie schon schräg, oder? ich wusste doch, im Grunde schon, vor einem Jahr, dass mich die Tatsache, verlassen worden zu sein, nicht "umbringen" wird (wobei, es sich nicht weniger schmerzhaft anfühlt, finde ich). und doch, war es seinerzeit so, dass ich mancher Tage dachte, ich würde wirklich und wahrhaftig sterben, vor Schmerz. ich glaube, dass kann wirklich nur jemand nachempfinden, der ähnliches erlebt und durchmachen musste... sonst ist es schwer zu erklären, was damit gemeint ist. schliesslich weiss doch jeder, dass Liebeskummer, oder Herzschmerz, nicht zum Tode führt, weil nun mal nichts körperliches, sondern seelisches, bzw. psychisches. wenn auch, inzwischen erwiesen ist, dass es das sehr wohl geben kann! "Brokenheart-Syndrom", nennt sich das.

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wie auch immer, ich bin froh und dankbar, mitterweile, so einige 'Hürden' geschafft zu haben. einige schmerzhafte Erkenntnisse und Erfahrungen durchgemacht habe und ein bisschen 'stolz' darauf zurück blicken kann. ich bin [meistens] einfach nur froh, noch 'da zu sein'. ich habe damals nicht geglaubt das schaffen zu können. zu wollen...

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auch wenn ich natürlich, liebend gern, drauf verzichtet hätte - klar! und ich würde lügen, würde ich sagen, ich wünsche mir nicht, beinahe täglich, dass mein Mann, noch  an meiner Seite stünde - und vor allem, meine Kinder noch bei mir leben würden... leider ist es bei uns nun mal nicht so, dass die Kinder - wie bei den meisten, oder bei vielen anderen, alleinerziehenden Müttern - bei mir geblieben sind.

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aufgrund meiner 'gesundheitlichen Einschränkungen', sind die Kinder auf Dauer, bei ihrem Vater und seiner Familie, besser aufgehoben... so ist es nun mal. leider. ja. ich wünsche mir nichts sehnlicher, auf der Welt, als dass es anders wäre...oder, bald anders sein wird... damit würde ich mir allerdings, nur etwas vormachen. es wird noch eine ganze Weile dauern, bis ich wieder 'gesund genug' bin, um meine Kinder, dauerhaft, bei mir leben haben zu können...

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macht bloss leider alles, noch viel viel schwerer auszuhalten. ist es doch immer, wenn ich mit jemandem darüber rede, z.B., eine 'ungewöhnliche Situation'. und sofort fängt dann 'das Erklären' an. was immer wieder, Wunden aufreißt und bewusst werden lässt, wie "verrückt" dass doch alles ist! und, wie gern ich es anders hätte...

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mir bleibt eigtl. nur noch, die Situation, die Zeit, die es braucht, bis dahin, zu nutzen. gut zu nutzen, im besten Fall. und mittlerweile, ist es sogar wieder möglich, an so etwas wie 'Zukunftsperspektive', zu denken. zumindest in Richtung Zukunftsperspektive. konkret, gibt es noch keine Pläne oder Vorstellungen. dafür ist es noch viel zu anstrengend, den 'ganz normalen Alltags-Wahnsinn', aufrecht zu erhalten; aber, wenn es etwas gibt, was ich mir fast genauso sehr wünsche, wie (m)eine Familie, ist es, [endlich] einen Beruf zu erlernen. etwas, was ich seinerzeit leider nie gemacht habe, weil ich schon ziemlich früh, auf eigenen Beinen stehen musste und Geld verdienen wichtiger war.

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vor allem aber auch, weil ich nie wirklich wusste, in welche Richtung es gehen sollte. wo meine Fähigkeiten liegen, meine Interessen; oder Bedürfnisse und Wünsche - ich wusste gar nichts. ausser, dass ich früh zusehen musste, meinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen und - ähnlich wie heute - meinen Alltag irgendwie zu bewältigen... ohne Hilfe.
gänzlich ohne Hilfe.

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ob und wann, ich hierzu wirklich in der Lage sein werde, ist noch ungewiss. und auch, wo, wie und was überhaupt. erst einmal, steht der 'große Umzug' bevor. der fünfzigste, ungefähr, in meinem Leben. ist wirklich wahr! noch nie, habe ich irgendwo solange gewohnt, wie hier; in unserer ehemals gemeinsamen Wohnung. der viel zu großen, inzwischen... den nächsten, jetzigen Umzug, muss ich - wider erwarten - allein wuppen. ohne meinen Herzensmenschen an meiner Seite. und meine Kinder 'zurücklassend'. Gott, wieviele Themen versuche ich eigtl. gerade, in diesem einen Eintrag, unter zu kriegen...?!

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nun ja, kein Wunder; sind es doch eben so so viele, die ich tagtäglich mit mir herum schleppen muss... ich bekomme es, auch nach einem Jahr, nicht 'auseinander'...alles ist ein "Brei", ein Schmerz; ohne Anfang und ohne Ende. schwer zu erklären. nehme ich einen Schritt nach vorn, falle ich meist zwei, oder drei wieder zurück.

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die Tage, an denen ich mich mal 'ganz' fühle, als Frau, Mutter - und trotz der Tatsache, jetzt allein zu sein [was für mich das schlimmste auf der Welt ist], als freier, selbstständig denkender Mensch, im Vollbesitz , seiner geistigen Kräfte - sind so verdammt selten und viel zu viel, für meine hyper-sensible, kaputte Seele. ich kann sie weder annehmen, noch einsortieren und erst recht nicht geniessen. es ist, als dürfte ich mich allein, ohne meine Familie, nicht freuen, nicht geniessen, nicht zufrieden sein. ehrlich gesagt, glaube ich tatsächlich nicht mehr daran, je wieder, ein glückliches Leben leben zu können oder zu dürfen. ich wünsche mir mittlerweile nicht mehr fühlen zu können. nichts. gar nichts.

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hätte ich, vor sieben Jahren, gewusst, dass es so enden würde, ich weiss nicht, ob ich wirklich bereit gewesen wäre, diesen hohen Preis zu zahlen, für die kurze Zeit des 'Glücks'...mit ihm. für die Liebe. ist das Liebe, wenn es so sehr schmerzt? ×××


3. Oktober 2016

+ das Kind in dir, muss Heimat finden.


       

an mein inneres Kind.


ich ignoriere Dich, manchmal.
tue so, als gäbe es Dich nicht.
ich bin nicht gut zu Dir.
ich tröste Dich weder, noch achte ich auf deine Sensibilität.
ich höre Dich nicht, wenn Du mich am lautesten rufst.
und, mich am meisten brauchst.
im Verdrängen, bin ich gut.
ich war Meisterin darin.
bis, ja, bis vor sechs Jahren, ungefähr.

da brach alles zusammen - da fiel das Kartenhaus zusammen.
keine Kraft mehr, hieß es, 'ausgebrannt' und depressiv, sei ich.
mein Baby im Arm, schon eine Überforderung sondergleichen.
'postnatale Depressionen', ja ja, schon klar...

es war aber nicht, das kleine Mädchen, im meinem Arm, es war das kleine Mädchen, in mir drin.

wie konnte ich nicht aufmerksam sein, dann, wenn Du mich gebraucht hast.
wie habe ich allen ernstes geglaubt, ein Baby bekommen und gross ziehen zu können, wo ich doch nicht einmal selbst, 'groß genug' (geworden) war.
wie nur, konnte ich das tun, ohne - für mich selbst - gut genug 'Sorge tragen' zu können...

ich weiss es heute nicht mehr.
die Liebe, dachte ich, würde alles schaffen, könnte alles überstehen, alles erreichen, alles tragen...
so viele Fehler habe ich gemacht.
so viele 'falsche' Entscheidungen getroffen.
zu sehr darauf vertraut, dass wir, gemeinsam, alles schaffen werden würden...

nicht ein anderer Mensch, eine ganze Familie, sollte an erster Stelle stehen - ich selbst, hätte zu allererst, für mich selbst, sorgen und Sorge tragen müssen.
und erst dann, für eine ganze Familie.
vielleicht, ja vielleicht, hätten wir es dann, gemeinsam, schaffen können.
vielleicht wäre dann, unsere Familie noch 'ganz' und wir wären zusammen.
nicht geteilt, in drei Teile.

Du hättest auf Dich aufpassen müssen.
Du hättest Dich an erste Stelle setzen müssen.
und erst dann, einen anderen, einen Partner, an Deiner Seite.



vieles habe ich nicht richtig gemacht, iden letzten fünfzehn Jahren.
nicht einmal ansatzweise.

darum, so muss ich heute denken, bin ich jetzt auch allein.
muss 'die Quittung', jetzt dafür annehmen lernen.
für all die Fehler.

für das, was ich Dir und mir angetan habe.
war denn alles falsch?
war ich denn nie gut zu Dir?
was hätte ich denn tun oder lassen müssen?

ich weiss gar nichts mehr.
die Welt ist aus den Fugen.
auf den Kopf gestellt.
komplett aus der Waage.
weder oben, noch unten.
es gibt weder rechts, noch links.

egal wohin ich blicke, es scheint keinen Ausweg zu geben.

wieder drin also, in dem 'tiefsten Loch'.
im Strudel der negativsten Gedanken.
nach bald drei Monaten Klinikaufenthalt.
gerade erst "Zuhause" angekommen und schon wieder 'drin'...

jetzt bin auch ich mit meinem Latein am Ende.
die Hoffnung stirbt zuletzt?
______.

29. April 2016

+ vier-Phasen ./. Monat zehn.


Liebeskummer.
Herzschmerz.
oder Liebesdepression. 

wie auch immer man es nennen möchte, es ist, unter'm Strich: einfach nur große Scheiße! 
tut weh ohne Ende, lässt einen leiden, wie ein Hund und nimmt einem den Boden unter den Füßen weg!

ich befinde mich nun, in Monat zehn, nach der Trennung.

Er, in diesem Fall, hat mich verlassen.
was das Ganze aber, noch viel schwerer macht, ist, dass die Kinder mit ihm gegangen sind.

von einem, auf den nächsten Tag.
ich haab schon oft darüber geschrieben; darum wollte ich heute mal zusammenfassend niederschreiben, was ungefähr, ich in diesen zehn laangen Monaten, so durchmachen musste.

längst ist bekannt - damit erfinde ich das Rad nicht neu, weiss ich - das diese ganze Prozedur, in etwa vier Phasen aufgeteilt ist. 

und ganz trennen, lassen sich diese auch nicht wirklich. die Übergänge sind ehee fliessend. dennoch, kann man aber grob von vier verschiedenen Phasen sprechen. die sich - meiner Meinung nach - in die Folgenden, aufteilen lassen...


1.) die „Nicht-Wahrhaben-Wollen-Phase"


der geliebte Mensch ist plötzlich weg. wir sind geschockt, wie erstarrt und innerlich total aufgewühlt. wir können es gar nicht glauben und wollen es nicht wahrhaben. wir glauben eher, dass der Ex-Partner, es sich vllt. doch noch mal anders überlegt und klammern uns, an jede Hoffnung, ihn doch noch, irgendwie, irgendwann, zurück gewinnen. 

dennoch, müssen wir mit der neuen Situation klarkommen: der geliebte Partner, das gemeinsame Leben, die gemeinsamen Freunde und die Zukunftsträume, sind (gefühlt oder wie bei mir) von einem auf den anderen Tag weg. wir können uns gar nicht vorstellen, kein bisschen, nicht mal ansatzweise, dass wir je wieder, aus dem tiefen Loch kommen und wieder glücklich werden können.

das hilft (vielleicht): eingestehen, dass die Partnerschaft vorbei ist. sich Freunden und der Familie anvertrauen. viel reden. sich so gut es geht ablenken. Gefühle leben. annehmen, dass es ist, wie es ist. Kontaktmöglickkeiten zum Ex-Partner, möglichst unterbinden (Facebook und co., gleiche Restaurants, gemeinsame Freunde, Partys, usw.)


2.) "die Gefühlschaos-Phase"
nach dem man erkennt, dass die Beziehung wirklich vorbei ist, fällt man oft nochmal in ein neues Loch. denn jetzt, ist die Trennung real und man hat die unterschiedlichsten Gefühle: Trauer, Wut, Schmerz, Hoffnung und/oder Hoffnungslosigkeit. 

wir glauben, diesen Gefühlen vollständig und für immer ausgeliefert zu sein und fühlen uns, als hätten wir den Boden komplett unter den Füßen verloren. doch auch diese Phase – häufig ist sie die längste – geht vorbei, garantiert!

das hilft (vielleicht): akzeptieren, dass es so ist, wie es ist und dabei Gefühle leben und nicht unterdrücken, nach dem Motto: “was raus muss, muss raus!”. mit Freunden, oder der Familie reden. oder die eigenen Gedanken, in einem Tagebuch festhalten. 

oft hat man dabei, plötzlich das Gefühl, am liebsten dem Ex-Partner all das sagen zu wollen! dass kann man im Grunde auch: einfach einen, oder mehrere Briefe an den Ex-Partner schreiben, in denen alle Gefühle und Gedanken ausgedrückt werden – aber

ohne diese(n) dann letztendlich abzusenden! das hilft sehr gut, bei der Verarbeitung von Gefühlen. das Gedankenkarusell wird unterbrochen und über das Schreiben, erlangt man eine Klarheit, über bisher Konfuses.